Selbst Aschenbrödel war dabei

 Markus Wellermann und sein Feuerwehr-Musikzug spielen am Sonntag erstmalig in der Josefskirche St. Arnold - eine gelungene Premiere.

Quelle: Münsterländische Volkszeitung

Begeistertes Publikum in der Josefskirche in St. Arnold / Querschnitt bekannter Weihnachtslieder

 

Über 90 Minuten andächtige Stille und gespanntes Zuhören in der St. Josefskirche in St. Arnold. Erstmals gab der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Neuenkirchen in dieser Kirche das Weihnachtskonzert. Die vielen hundert Besucher lauschten in der abgedunkelten Kirche den Klängen des Feuerwehr Orchesters unter der Leitung von Markus Wellermann und ließen sich einfangen vom „Zauber der Weihnacht“. Heinz Schlattmann moderierte das Weihnachtskonzert, wie man es von ihm gewohnt ist: Humorvoll und witzig präsentierte er den Klangkörper. Viel Sonderbeifall erhielt dabei Kapellmeister Markus Wellermann. Be-scheiden in Mimik und Gestik hatte er sein Orchester jeder Zeit im Griff. Wellermann hob den Taktstock, und machtvoll, wie es nur Bläser spielen können, erklang der Klassiker „Wachet auf ruft uns die Stimme“ von Johann Sebastian Bach. Das Werk basiert auf dem bekannten gleichnamigen Choral von Philipp Nicolai, der es 1599 schrieb und das sich be-zieht auf das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Wim Stalman komponierte „The Call of Christmas“, den international bekannten Choral „Herbei o ihr Gläubigen“. „Adeste Fideles“ wurde 1743 von John Francis Wade komponiert – „O lasset uns anbeten den König, den Herrn“. In einer bezaubernden Advents-Fantasie verarbeitete der Komponist Roland kernen bekannte Weihnachtslieder. Das Orchester spielte „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, „Maria durch ein Dornwald ging“ und „O Bethlehem, die kleine Stadt“. Irving Berlin ist ein Komponist, der weder Noten lesen noch schreiben kann. Ausgerechnet er schrieb mit „White Cristmas“, eines der wohl beliebtesten Weihnachtslieder. 1947 veröffentlichte Bing Crosby dieses amerikanische Weihnachtslied, mit über 50 Millionen Stück die meist verkaufte Single aller Zeiten. „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist wohl einer der bekanntesten Märchenfilme aus der Kooperation CSSR/DDR, der 1973 entstand. Dieser Kultfilm ist seit Jahren fester Bestandteil im Weihnachtsprogramm der TV-Sender. Pünktlich zum Advent 2009 gab es zum ersten Mal eine deutsche Bearbeitung mit deutschem Text dieses Liedes: „Halt mich, küss mich, lieb mich“ heißt der Titelsong des Märchenfilms, die Interpretin war Julia Kaumanns aus dem Kreis der Musikzugmitglieder. Der Musikzug kann auch das: Im „Christinas Rockfestival“ spielten die Musiker be-kannte Weihnachtshits. Da tippten die Füße der Besucher mit. Mit „Heal the World“ spielten die Musiker eine Pop-Ballade von Michael Jackson. Das Lied ist ein Appell, die Welt zu heilen und sie zu einem besseren Ort zu machen. Nicht umsonst sagte Jackson, das Lied sei dasjenige, auf das er am stolzesten sei. Roland Kernen komponierte unzählige Stücke für Blasorchester. Dazu gehört auch „A Happy Winter Holliday“, in dem drei internationale Weihnachtsklassiker vereint sind. Gekonnt brachte das Orchester „Jingle Bell – Rock Wonderland“ und „Feliz Navidad“. Mit „Give us Peace“ folgte eine witzige Komposition ein auf das bekannte Lied „Da Nobis Pacem“ gegründetes feierliches Stück von Ted Huggens mit den Trompetensolisten Frank Reinke und Bernd Hambrügge. Der Graf Waldersee- Marsch ist Marsch und Choral zugleich. Ursprünglich wurde er in Ahrweiler zwei Mal im Jahr gespielt, und zwar der Würde des Anlasses  entsprechend am Dreifaltigkeitssonntag, wenn die neuen Schützenkönige am Abend durch das Ahrtor in die Stadt einziehen und am Fronleichnammorgen. Mit dem Choral „Tochter Zion“ verkündeten die Musiker die Frohbotschaft der Weihnacht. Jürgen Fischer, Vorsitzender des Musikzuges, bedankte sich mit Blumen bei Markus Wellermann, Julia Kaumanns, Heinz Schlattmann, Küster Johann Giesel und Kadir Osterhage, Leiter des Jugendorchesters. Der Eintritt an diesem Abend war frei. Fischer bat um eine Spende, nach Möglichkeit solle es kein Hartgeld sein. Die Besucher quittierten es mit Beifall und gaben Scheine. Die Musiker dankten es mit Zugaben. Heinz Schlattmann bat alle, doch noch auf den Weihnachtswunschzettel dick einzutragen: „Bau einer Bürgerhalle“ und mit Blick auf den Bürgermeister: „Lieber Franz, vielleicht sind wir nächstes Jahr in der Bürgerhalle!“