Ganz Neuenkirchen war am Sonntagnachmittag – zumindest gefühlt – auf den Beinen, um beim traditionellen Weihnachtskonzert des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr in der St. Arnolder Kirche St. Josef dabei zu sein. Jeder Platz war besetzt, viele Besucherinnen und Besucher mussten sogar stehen. Aber das tat der weihnachtlichen Stimmung absolut keinen Abbruch. Drei Kerzen brannten am Adventskranz, die Krippewar neben dem Altarraum bereits aufgebaut und die Beleuchtung war ebenso festlich – und vor allem wärmend. Vor dem Auftritt des Hauptorchesters überzeugte das Jugendorchester unter der Leitung von Kadir Osterhage bereits von der fruchtbaren Nachwuchsarbeit des Musikzuges.
Oliver Krey, 1. Vorsitzender des Musikzuges, eröffnete das Konzert des Hauptorchesters, geleitet von Simone Andres, mit Dankesworten an die Unterstützerinnen und Unterstützer. Moderiert wurde das Konzert von Pfarrer Markus Thoms. Mit stimmungsvollen, an die Kirchwand projizierten Bildern wurde dann im Rahmen des Konzertes jeder Musikbeitrag untermalt. Die „Yorkshire Ballade“ weckte gleich zu Beginn Urlaubsstimmung, inspiriert von der dortigen wunderschönen Landschaft. Andere bekanntere Songs trugen wiederum mehr zur festlichen Weihnachtsstimmung bei. „All I want for Christmas is you“ gehörte dazu. Ein wunderbar zartes Triangel-Spiel stand am Anfang dieses Songs, bevor das Orchester mit seinem symphonischen Klanggebäude dazu kam. „Maria durch ein Dornwald ging“ gehörte ebenfalls zu den bekannteren Stücken, die in einem Weihnachtskonzert dazugehören. Beim „Polar Express“ rauschten die Posaunen und Tuben in tiefsten Tönen wie eine Dampflok durch den Raum. Das war einmal mehr ein markantes Zeichen für die Virtuosität dieses Orchester bei der Interpretation der Werke. Titel wie „Last Christmas“, „White Christmas“, „Jingle Bells“ oder „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ erfreuten ebenso.
Mit dem Eselchen aus der Krippe an seiner Seite las Thoms eine moderne Weihnachtsgeschichte. Darin wurden die Krippenfiguren lebendig. Sie versteckten das Jesuskind aus der Krippe. Erst am Heiligabend lag es wieder dort, nachdem die Menschen vorher verzweifelt danach gesucht hatten. Es war eine berührende Geschichte um den Konsum und Weihnachtsstress der Gegenwart und ein Hinweis auf den eigentlichen Hintergrund des Festes.
Am Ende sang das Publikum gerne mit, als der Musikzug „O du fröhliche“ und – als Zugabe – „Tochter Zion“ anstimmte. Dazwischen gab es noch mit „Stille Nacht“ den Raum, musikalisch und gedanklich an die verstorbenen Mitglieder des Musikzuges Jutta ten Winkel und Alfons König zu erinnern. Bewegter und verdienter Beifall des mittlerweile stehenden Publikums in immer noch gefüllten Sitzreihen war der Lohn.
Text © Münsterländische Volkszeitung / Elvira Meisel-Kemper