Adventskonzert im Stile des „Gaudete“ / Annachöre und Blasorchester der Feuerwehr / St. Anna voll besetzt
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Es war ein gewaltiger Eindruck, als am 3. Adventssonntag von den Sängern der St.-Annachöre, den Musikern des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Neuenkirchen und von allen Zuhörern im voll besetzten Kirchenraum St. Anna das bekannte Kirchenlied „Macht hoch die Tür“ erklang. Das war nicht nur ein erhabener Ausklang, sondern bildete auch als Klammer zum Eingangs-Werk „Mentis“ von Thimo Krass ein großartiges Adventskonzert, das das Blasorchester unter der Leitung von Markus Wellermann präludierte.
Die Adventsfantasie „Mentis“ führte erwartungsvoll festlich mit weichen Bläsertönen ins Warten auf das Weihnachtsfest ein, zart und innig im schlichten Bläsersatz bei „Maria durch ein Dronwald ging“ mit merklich dynamischer Steigerung zum Lied „Macht hoch die Tür“ mit hymnischen Trompeten und vollem Orchesterklang, das somit die erwähnte musikalische Klammer dieses Adventskonzertes bildete.
Von der Kirchen-Empore erklang dann die „Missa brevis in C“ von Robert Jones, geleitet von Stefan Eicholt, vorgetragen vom Annachor, der Orgel und einer Bläsergruppe. Von der Orgelbühne herab erklang dieses Werk, das einzelne Sätze der Messe durch eingängige Melodik, farbige Harmonik und durch ein effektvolles Wechselspiel des instrumentellen Arrangements gefallen konnte.
Wohltuend nach gewaltigen Kirchen-Klängen dann die Besinnung: Pastor Markus Thoms las eine anrührende Geschichte von Andrea Schwarz über Felicitas, einen kleinen weiblichen Engel mit großem Herzen, wie dieser zum glücklichsten Engel des Himmels wurde. Die Geschichte zeigte den Sieg der Humanität durch den Glauben.
Der Sieg des Glaubens wird musikalisch gefeiert im „Siegeschor“ aus Händels Oratorium „Judas Maccabaeus“, der in einem überzeugenden Arrangement vom Blasorchester gespielt wurde. Die vorgestellte Paraphrase des Adventsliedes „Tochter Zion“ begann musikalisch verhalten und baute sich im „Finale maestoso“ zum Jubelchor auf gemäß dem Introitus-Wort „Gaudete“ dieses 3. Advents.
Höhepunkt des Konzertes war die „Große Weihnachtspartita“ von Kees Vlak, der sich für diese Komposition Alfred Bösendorfer nennt. Es war eine attraktive Suite von neun deutschen Weihnachtsliedern, wirkungsvoll vorgetragen vom St.-Annachor, dem Feuerwehr-Blasorchester und dem Erzähler Norbert Adams.
Unter der Gesamtleitung von Markus Wellermann entstand eine klingende Weihnachtsgeschichte, die eine fein instrumentierte, variative Satzfolge von neun Liedern bot. Die Sätze wurden durch kurze Vorspiele und ein zusammenfassendes Postludio kenntlich gemacht und durch eine erweiterte, reichlich ausgeschmückte Weihnachtsgeschichte unterteilt. Die „Farben“ der Sätze änderten sich gemäß den dargestellten Liedern, von bukolischer Art („Den die Hirten lobeten sehre“) bis zum Ausdruck des „Gaudete“ („Fröhlich soll mein Herze springen“), vom innig langsamen Choralsatz („Wie schön leuchtet der Morgenstern“) bis zum flott eindirigierten „Es ist ein Ros entsprungen“.
Besonders gefallen konnte der dritte Satz der „Partita“, das lutherische Weihnachtslied „Vom Himmel hoch“, das sowohl im Arrangement als auch im Zusammenklang von Chor und Orchester so gut ankam, dass Zwischenapplaus aufbrandete, der die Suite-Sätze bis zum Ende nicht verließ. Der letzte Satz der „Weihnachtspartita“ gab den Übergang zum Schluss des Konzerts, zum Kirchenlied „Nun singet und seid froh“ („In dulci jubilo“). Das Schlusslied der „Partita“ (Postludio) wurde zum Jubelchor und forderte anschließend zum Mitsingen beim Schlusslied „Macht hoch die Tür“ als Klammer eines großartigen Adventskonzertes auf.